Am Dienstagabend sind in Zürich über 1000 Menschen auf die Strasse gegangen, um gegen die Gewalt gegen Flüchtende an der griechisch-türkischen Grenze zu demonstrieren. Sie forderten die sofortige Öffnung der Grenzen und die Aufhebung des Dublin-Systems. Die Demo besammelte sich im Zürcher Hauptbahnhof und zog über das Central zur Langstrasse.
In den letzten Tagen hat sich die Situation an der griechisch-türkischen dramatisch zugespitzt. Um von den EU-Staaten Unterstützung für sein militärisches Vorgehen in der syrischen Provinz Idlib zu erpressen, kündigte der türkische Präsident Erdogan am Wochenende an, die Grenze für syrische Geflüchtete nach Europa zu öffnen. Griechenland riegelte daraufhin die Grenzübergänge ab, entsandte Armee-Einheiten und setzte das Asylrecht bis auf weiteres aus. Seit mehreren Tagen harren nun über zehntausend Geflüchtete im Niemandsland zwischen den Grenzübergängen aus und werden sowohl von der griechischen als auch von der türkischen Polizei wiederholt mit Tränengas angegriffen.
Auch auf der griechischen Insel Lesbos eskalierte die Situation: Rechte Mobs versuchten, das Anlegen von Booten zu verhindern und machen Jagd auf Geflüchtete, Aktivist*innen und Journalist*innen. Die Polizei lässt sie gewähren. Auch auf dem offenen Meer kam es in den letzten Tagen zu Übergriffen von Unbekannten und der griechischen Küstenwache. Ein Kleinkind ist dabei ertrunken.